Die SatisfyLine

SatisfyLine

 

Und so geht’s:

  • Jeder Klient bekommt ein Transparentpapier mit einem Koordinatenkreuz.
  • Die Klienten zeichnen z.B. im Monatsabstand [Wochenabstand / Tagesabstand] ihre Gefühlslage zur Partnerschaft ein und benennen für sich, was in diesen Momenten für sie persönlich besonders war.
  • Nach Fertigstellung kann jeder seine „Zeichnung“ zeigen und erklären
  • Nach Beendigung der Vorstellungen werden die Transparentpapiere übereinandergelegt (am besten auf einem beleuchteten Tisch oder am Fenster) und die Punkte, welche die Klienten als markant erkennen, werden eingekreist.
  • Nach einer Skalierungsfrage (1 bis 10) werden die wichtigen, markanten Punkte zum Thema der Beratung [des Gesprächs] gemacht.

 

 

 

 

SatisfyLine

 

Copyright: Torsten Niehus 2020 / Nutzung nur mit Genehmigung

 

Lösungsorientierte Elemente im Gespräch

  • Ich-Botschaften statt Vorwürfen („Ich möchte, dass wir wieder leichter miteinander umgehen“ statt „Du redest nie mit mir“)
  • Konkrete Vereinbarungen (fester Abend, Check-in-Zeit)
  • Gegenseitige Wertschätzung („Ich bin froh, dass du das sagst“)
  • Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen

❤️ Gesprächsleitfaden für Paare bei Beziehungsproblemen

🎯 Ziel des Gesprächs

  • Verständnis füreinander aufbauen
  • Konflikte ohne Vorwürfe ansprechen
  • Gemeinsame Lösungen finden
  • Die emotionale Nähe stärken

🕯️ Vorbereitung

  1. Richtiger Zeitpunkt:
    • Wählt einen Moment, in dem ihr beide Ruhe habt (kein Streit, kein Zeitdruck).
    • Keine Handys, Fernseher oder Ablenkungen.
  2. Rahmen schaffen:
    • Setzt euch gegenüber oder nebeneinander, auf Augenhöhe.
    • Legt fest: Wir wollen verstehen, nicht gewinnen.
  3. Gesprächsregeln vereinbaren:
    • Einer spricht, der andere hört aktiv zu.
    • Keine Unterbrechungen, keine Schuldzuweisungen.
    • Fokus auf Lösungen statt auf Vergangenes.

🗣️ Gesprächsstruktur

1. Einstieg – Verbindung schaffen

  • Beginnt positiv:

    „Ich möchte mit dir reden, weil mir unsere Beziehung wichtig ist.“
    „Ich möchte, dass wir wieder mehr Nähe haben.“

  • Zeigt Wertschätzung:

    „Ich weiß, dass du viel für uns tust.“
    „Ich schätze, dass du dir die Zeit nimmst, mit mir zu reden.“

2. Eigene Wahrnehmung schildern (Ich-Botschaften)

  • Sprecht über eure Gefühle, nicht über Schuld:

    „Ich fühle mich manchmal überfordert, wenn wir kaum Zeit füreinander haben.“
    „Ich wünsche mir mehr gemeinsame Momente.“

  • Vermeidet „Du machst nie…“ oder „Du bist immer…“

3. Zuhören und Verständnis zeigen

  • Aktives Zuhören:

    „Ich hab verstanden, dass du dich gestresst fühlst, wenn ich spät nach Hause komme. Stimmt das so?“
    „Danke, dass du mir das sagst.“

  • Kein Verteidigen, kein Erklären in dieser Phase — nur verstehen.

4. Gemeinsame Lösungsfindung

  • Sucht gemeinsam nach machbaren, konkreten Schritten:

    „Was könnten wir beide tun, damit sich das bessert?“
    „Was wäre ein erster kleiner Schritt für uns?“

  • Beispiele:
    • Fester Abend pro Woche nur für uns
    • 10-Minuten-Tagescheck-in
    • Kleine Gesten der Zuneigung im Alltag
    • Grenzen zwischen Arbeit & Privatleben

5. Vereinbarungen treffen

  • Formuliert klare, positive Vereinbarungen:

    „Donnerstag ist unser Paarabend.“
    „Wir fragen uns abends gegenseitig, wie’s uns wirklich geht.“
    „Wir erinnern uns einmal im Monat an das, was gut lief.“

  • Schreibt sie bei Bedarf auf – sichtbar für beide.

6. Abschluss – Wertschätzung ausdrücken

  • Beendet das Gespräch mit Dank oder Nähe:

    „Ich bin froh, dass wir das ruhig besprechen konnten.“
    „Ich hab das Gefühl, wir sind wieder mehr auf einer Wellenlänge.“

🌱 Nach dem Gespräch

  • Erwartet keine sofortige Perfektion – Veränderungen brauchen Zeit.
  • Feiert kleine Fortschritte.
  • Wiederholt solche Gespräche regelmäßig, z. B. einmal im Monat.

💡 Tipps für schwierige Momente im Paargespräch

🧘‍♀️ 1. Erkennen, wann es zu viel wird

  • Achte auf körperliche Signale: Herzklopfen, Druck im Brustkorb, innere Anspannung.

  • Wenn du merkst, dass du gleich impulsiv wirst, sag ruhig:

    „Ich merke, dass ich gerade aufgewühlt bin. Ich brauche kurz eine Pause, um ruhig zu bleiben.“

💬 Tipp: Eine Pause ist keine Flucht — sie ist ein Zeichen von Selbstkontrolle und Respekt.


🕊️ 2. Streitstopp mit Vereinbarung

Wenn das Gespräch zu emotional wird, einigt euch auf ein gemeinsames Stoppsignal (z. B. Handzeichen, Codewort, „Stopp, wir atmen kurz“).

Dann:

  • 5–10 Minuten Pause

  • Durchatmen, Wasser trinken, kurz an die frische Luft

  • Danach: „Ich bin bereit, ruhig weiterzureden.“


❤️ 3. Fokus auf Verbindung, nicht Sieg

Frage dich im Moment des Konflikts:

„Will ich gerade Recht haben – oder will ich verstanden werden?“

Das ändert sofort den Ton. Beziehungsgespräche sind kein Wettbewerb, sondern Teamarbeit.


👂 4. Wenn du dich angegriffen fühlst

Versuche, die Absicht hinter den Worten deines Partners zu hören:

„Er/Sie will wahrscheinlich gehört werden, nicht mich verletzen.“

Antwortmöglichkeiten:

  • „Ich verstehe, dass du dich so fühlst.“

  • „Das war nicht meine Absicht, aber ich sehe, warum das bei dir so angekommen ist.“

Das entschärft Spannungen sofort.


🧩 5. Statt Reaktion → Verständnisfragen

Wenn du merkst, dass du etwas falsch verstanden haben könntest, frag nach:

„Wie meinst du das genau?“
„Kannst du mir ein Beispiel geben?“

Das hilft, Missverständnisse früh zu klären, bevor sie eskalieren.


🌬️ 6. Sprache der Deeskalation

Nutze ruhige, verbindende Formulierungen:

  • „Ich merke, wir sehen das gerade unterschiedlich – lass uns kurz sortieren.“

  • „Mir ist wichtig, dass wir gut miteinander bleiben, auch wenn wir nicht einer Meinung sind.“

  • „Ich will dich verstehen, auch wenn ich’s gerade schwer finde.“


🕰️ 7. Timing ist alles

Wenn ein Thema zu groß ist für den Moment:

„Lass uns das morgen weiterbesprechen, wenn wir beide klarer denken können.“

Manchmal ist Verschieben besser als Verletzen.


💬 8. Nach dem Streit: Wieder Verbindung herstellen

  • Eine kleine Geste reicht oft: eine Berührung, eine Umarmung, ein „Danke, dass du trotzdem mit mir sprichst.“

  • Danach kann man besprechen:

    „Was hat uns da so hochkochen lassen?“
    „Wie können wir es beim nächsten Mal anders machen?“


🌱 9. Denk daran:

  • Pause ist erlaubt.

  • Schweigen ist nicht Zustimmung – manchmal ist es Verarbeitung.

  • Wieder anfangen ist immer möglich.

Zum Vorlesen bitte unten klicken: